Seit über einem Monat können in Pappenheim Besucherinnen und Besucher (ja, auch die kommen in eine Stoffausstellung!) die engagierten Patchwork-Nähgeflechte der Gruppe JURASTOFFWERK bestaunen. Diese bunte und anregende Präsentation von kunsthandwerklichen Arbeiten weiblicher Personen (ja, es sind alles Frauen) hat viele zu begeisternden Äußerungen veranlasst und den Veranstalter, den Kunst- und Kulturverein Pappenheim daher bewogen, die Öffentlichkeit auf die Endlichkeit dieser Ausstellung hinzuweisen. Denn am 16. Juli läuft unwiederbringlich die Gelegenheit aus, sich an den kreativen Stoffstücken zu begeistern – so leid es dem Verein tut, die Räume müssen fit gemacht werden für die nächste Ausstellung.
Was ist das Besondere an dieser Präsentation, an den daran Beteiligten? Elf Frauen zwischen Eichstätt und Pappenheim haben in 25 Jahren eine Gruppe geformt, die an sich selber gewachsen ist – anfänglich mit einem laienhaften selbst gesteppten Kissen für jede, heute kreative Explosionen individuell gestalteter Quilts und gemeinschaftlich zusammengestellter strahlender, farbenfroher Textilien aus Stoffresten. Es ist also keine Einzelausstellung einer Künstlerin und ihrer Werke, sondern neben den Einzelarbeiten zeigen die vielen gemeinschaftlich erstellten Quilts, wie positiv ein kreativer Austausch sein kann und Anstoß geben kann für neue Ideen für jede Einzelne oder für die Zusammenarbeit. Neben Kissen, Wandteppichen, Taschen werden alle möglichen Stoffkreationen geschaffen und sind hier in Pappenheim ausgestellt, experimentierfreudig und inspirierend.
Bei Vernissage am 21. Mai sprach Angelika Süss von Durchhaltevermögen, Kreativität und Neugierde, die diese Frauen auszeichnet: „Frau zeigt sich – sicher, nicht gestellt, sondern geerdet und schnörkellos, aufrecht im klaren Bewusstsein und mit der klaren Aussage – ich bin. Macherinnen sind es, die hier stehen. Wobei jede von Ihnen ihren Part, ihre Aufgabe gefunden hat. Einige so scheint es haben mehr die bewahrende, tragende Rolle übernommen, die anderen treten dagegen avantgardistisch, fortschreitend und suchend nach vorne“. Die Frauen aus der Gruppe JURASTOFFWERK können stolz sein auf ihr langjähriges Wirken, auf die ständige Erneuerung ihrer Ideen. Ausdruck dafür ist der CORONA-QUILT, der in Zeiten der Abschottung dennoch gemeinsam entstanden ist. Die individuell zusammengestellten Quadrate wurden erst später zu diesem Gemeinschaftswerk zusammengefügt. Besucher können sich noch bis zum Ende der Ausstellung an der Verlosung des Corona-Quilts beteiligen. Am Sonntag 16. Juli gegen 17 Uhr wird dann der Sieger bekannt gegeben. Ausstellung geöffnet an den kommenden 3 Sonntagen: 2. Juli, 9. Juli, 16. Juli jeweils von 14 bis 17 Uhr. Museum an der Stadtmühle (Eingang von der Klosterstraße aus), Pappenheim. Eintritt frei, über Spenden freut sich der Kunst- und Kulturverein Pappenheim