Pfarrkirche St. Martin Bieswang
Das Martins-Patrozinium in Bieswang lässt den Schluss zu, dass hier bereits im 9. Jahrhundert eine Kirche mit Kirchhof entstanden sein muss. Noch aus romanischer Zeit ist das Turmuntergeschoss, während das Langhaus und die Turmobergeschosse auf die Bauzeit von 1673/74 zurückdatierbar sind. Das Wappen am Chorbogen verweist auf die Reichserbmarschälle von Pappenheim als Landesherren. Das Patronat oblag jedoch bis weit ins 16. Jahrhundert hinein dem Kloster Rebdorf, was nach der Reformation zu politischen Spannungen führte. Im Inneren birgt die Bieswanger Chorturmkirche eine mit Bandel- und Gitterwerk geschmückte sehenswerte Stuckdekoration aus dem Jahre 1724, während das Deckengemälde, das an die Taufe Christi erInneren soll, eine Arbeit des Eichstätter Künstlers Süßmaier aus dem 19. Jahrhundert ist.
Die Spiegeldecke über der Westempore ist durch Stichkappen untergliedert, über denen zusätzlich Blumenmotive und Rauchvasen angebracht wurden. Im Chorraum hat man das Kreuzgratgewölbe ebenfalls dem barocken Zeitgeschmack angepasst. Am Altar zeigt das Gemälde, wie das der Kanzel aus dem 19. Jahrhundert, die Ölbergszene, während das Bild an der Nordwand die Auferstehung Christi darstellt. Der im Stil des Klassizismus gestaltete Taufstein aus dem Jahre 1793 und ein „interessant gearbeiteter, reich mit Beschlägen versehener Opferstock“ (amtliche Denkmalliste) gehören zu den weiteren Preziosen der Bieswanger Kirche.
Adresse
Quellennachweis
Bildnachweis: Tobias Kreißl (Pfarrkirche St. Martin, Eingangsbereich, Wetterhahn, Turmuhr, Denkmal)
Literaturnachweis: Johann Schrenk, Karl-Friedrich Zink, Gotteshäuser – Kirchenführer Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen