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28.3.2024 - 17:14

Kalendarium

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Kuratie Solnhofen

St.-Sola-Kapelle

St. Sola Kirche in Solnhofen:

Aus einem Bericht von Dr. Wilhelm Kraft in der Zeitschrift für Bay. Kirchengeschichte über die in Solnhofen bestandenen Kirchen und Kapellen ist zu entnehmen, dass in Solnhofen schon am Anfang des 13. Jh. eine Pfarrkirche vorhanden war. In den Jahren 1233, 1235 und 1244 wird für Solnhofen ein Plebanus (weltl. Priester) genannt. Am 7.10.1244 verleiht Eichstätt dem Propst Christian von Sulenhouen und dessen Kloster die Zehnten aus den auf Klosterbesitz gegenwärtig angelegten Neubrüchen. Als Zeugen werden unter anderen Fridericus de Altheim und Waltherus plebanus in Sulenhouen gennennt." (Heidingstelder Regesten)

Für das Vorhandensein der ehemaligen Kapelle St. Sola gibt es verschiedene Nachweise. Einen besonders wichtigen stellt der Bericht über das Einreißen der beiden Kapellen St. Veit und St. Sola dar, der vom damaligen Klosterverwalter Grötsch stammt. Gottfried Stieber schreibt im Jahr 1761 in seinen topographischen Nachrichten von dem Fürstentum Brandenburg-Onolzbach folgendes: "Oberhalb der Sola-Höhle linker Hand auf einer kleinen Ebene stund noch zu Anfang des vorigen Jahrhunderts eine kleine Kapelle, mit einem Glöcklein, weiches aber nachhero, ohnwissend durch was für Zufälle, dergestalt ruiniert und zerstört worden, dass derzeit nichts mehr davon, als einige im Grund liegende gehauene Quader, und sonst zerstreut umherliegende Stücke von Ziegelund Backsteinen zu sehen sind."

In einem weiteren Bericht des Bayern-Journals des Jahres 1800 wird ebenfalls das ehemalige Vorhandensein der Sola-Kapelle beschrieben. Weitere Hinweise finden sich in alten Solnhofener Gemeindeakten.

Den heute noch sichtbaren Nachweis bilden die vorhandenen Grundmauern der Kapelle an der Solahöhle, die durch die Beseitigung der Bäume und Büsche vom Tal aus zu sehen sind.

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Solageschichte

St. Sola Reliquiar

Sola war von Bonifatius aus dem Kloster Fulda in das fränkische Grenzgebiet entsandt worden. Nach einer Sage wird erzählt, dass Sola zuerst in der Solahöhle "am Käppeleinsberg" hauste. Von hier aus soll ein unterirdischer Gang zur Kirche ins Dorf geführt haben. Sola war eine Einsiedlerpersönlichkeit, die von Gott die besondere Gabe hatte, die Herzen der misstrauischen und noch in manche heidnische Bräuche verstrickten Bewohner des Ortes und Umgebung durch Segnung und Gebet zu gewinnen.

Wunderberichte Ermanrichs nach Aussagen noch lebender Zeugen über Heilungen Kranker und Krücken geheilter Lahmer hingen an den Kirchenwänden sowie spätere Aufzeichnungen über kostbare Votivgeschenke und einen reichen spätgotischen Flügelaltar (der leider verschollen ist) mit Darstellungen der Wunder des Einsiedlers lassen die tiefe Verehrung des Heiligen bis ins 16. Jahrhundert erkennen.

Vor seinem Tod 794 übereignete der einstige Fuldaer Mönch Sola seine Cella samt den Schenkungen dem Kloster Fulda, wohl um zu vermeiden, dass sein Kloster ein ähnliches Schicksal erleide wie das benachbarte Heidenheim, dessen Männerkloster nach dem Tod Walburgas im Jahr 790 zu einem Chorherrenstift ohne Ordensgelübde umgewandelt wurde. Fulda nutzte diesen Anlass und baute die Cella nach Fuldaer Tradition für die Bedürfnisse des klösterlichen Lebens um und erhob Solnhofen zur Propstei.

Im Lauf der Jahrhunderte waren die Gebeine des heiligen Sola von Solnhofen weggekommen. Als man die Grab-Tumba des Mönchs 1828 im Beisein einer Königlichen Regierungskommission öffnete, war sie leer. Eine größere Reliquie gelangte auf jeden

Fall nach Fulda, dem Stammkloster der Propstei Solnhofen. Bei einem Besuch des damaligen Bischofs von Eichstätt 1867 in Fulda teilte der Bischof von Fulda die Reliquie. So kam die Reliquie des heiligen Sola nach Eichstätt. Von hier aus wurde sie mit einer Fußwallfahrt am 23. November 1991 von Pilgern aus Solnhofen und Pappenheim nach Solnhofen geholt. Die Solnhofener mühten sich seit vielen Jahren um die Reliquie ihres Missionars und Ordensgründers. Allen voran gab Pfarrer Erhard Reichhart nicht nach, bis der Schatz aus dem Diözesanmuseum geholt werden konnte und der heilige Sola nun an seinen Wirkungsort zurückgekehrt ist.

Kirchengeschichte

Der Altarraum der St. Sola Kirche in Solnhofen

Der Gedanke, für die etwas über 100 Katholiken Solnhofens, die sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts hier niedergelassen hatten, eine Kapelle zu bauen, gewinnt bereits im Jahr 1892 feste Umrisse. Zwar konnte zur 1100-Jahr-Feier (1894) zum Fest des heiligen Solas noch nicht in einer eigenen Kirche in Solnhofen gefeiert werden, doch die Planarbeiten waren in vollem Gang. Nach einiger Verzögerung kam man doch zur Überzeugung, eine Sola-Kirche statt einer Kapelle zu bauen. Die feierliche Grundsteinlegung erfolgte am 9. August 1903 durch den Generalvikar Dr. Georg Triller, der auch die feierliche Weihe der neuen Kirche am 29. Oktober 1905 vornahm, das Bischof Leonrod am 5. September 1905 gestorben war. In den folgenden Jahren mussten kleinere Anschaffungen und Reparaturen getätigt werden, bis dann 1951 die ganze Kirche neu getüncht wurde. Hierbei wurden die Malerarbeiten zugedeckt und der Hochaltar abgebrochen.

Am 1. September 1963 wurde die katholische Kuratie Solnhofen offiziell errichtet, mit einem eigenen Geistlichen, dem ersten Kuraten Heinrich Füracker. Unter seinem tatkräftigen Wirken begann die Kirchengemeinde erst richtig aufzublühen. Bald schon musste er seine Aufmerksamkeit der Kirche zuwenden, deren schlechter Bauzustand schon vor seinem Amtsantritt anzusehen war. Es musste nun dringendst eine Renovierung erfolgen. Jedoch konnte erst unter Kurat Adolf Hochholzer (1969 bis 1973) die überfällige Renovierung durchgeführt und abgeschlossen werden.

Auch die folgenden 20 Jahre gingen nicht spurlos an der Kirche vorbei. Das einstmalige Weiß wurde zu einem nicht ansehbaren Grau. Nun überlegte man, ob die Kirche bis zur 1200-Jahr-Feier neu gestrichen wird, oder ob man sie so belassen will. Da aber für die Unterbringung der Reliquie sowieso Baumaßnahmen anstanden, entschloss man sich für eine Renovierung der gesamten Kirche. Man ging sofort tatkräftig ans Werk und wusch sogleich die Farbe von den Wänden ab. Unterwartet kamen die alten Zeichnungen hervor. Nach Rücksprache mit dem Diözesanbauamt in Eichstätt und dem Landesamt für Denkmalpflege wurde die Kirche so wiederhergestellt, wie wir sie heute vorfinden.

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