Kalendarium
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Unser Pfarrer
Pfarrer Jürgen Poppe (52), ist seit dem 1. September 2007 Pfarrer in der Pfarrei Pappenheim und der Kuratie Solnhofen.
Jürgen Poppe wurde 1983 für die Diözese Eichstätt zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in Schwabach/St. Sebald und Monheim wurde er 1987 Pfarrer in Absberg und 1993 zusätzlich von Obererlbach. Von 2001 -2007 war er Pfarrer in Dietfurt, Hainsberg und Staadorf.
Anlässlich meiner Einführung wurde ich gebeten, doch meinen Primizspruch, welchen ich mir zu meiner Priesterweihe ausgesucht hatte, vorzustellen und ihn etwas zu erläutern. Das will ich gerne tun.
Mein Primizspruch ist weniger ein Spruch als ein Text aus dem Prophetenbuch Jesaia, Kap 55, Verse 8-11 :
"Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege", - Spruch des Herrn. - "Nein, so hoch der Himmel über der Erde, so hoch sind meine Wege über euren Wegen und meine Gedanken über euren Gedanken.
Denn so wie Regen und Schnee niederfallen vom Himmel und nicht zurückkehren dahin, bis sie die Erde getränkt und befruchtet und zum Sprießen gebracht, um Samen zu geben dem Säenden und Brot dem, der ißt:
So ist es auch mit meinem Wort, das aus meinem Mund hervorgeht: Es kehrt nicht erfolglos zu mir zurück, bis es vollbracht, was ich wollte, und erfüllt, wozu ich es sandte."
Primizsprüche haben in der Regel etwas mit der eigenen Glaubensgeschichte zu tun. Durch gute Freunde, die bereits gläubige Christen waren, wurde ich während meiner Gymnasialzeit in einen Bibelkreis eingeladen. Dort lernte ich erst so richtig das Wortes Gottes kennen und schätzen. Hier merkte ich auch bald, dass theologische u. menschliche Sinnfragen mich sehr interessieren. Ich lernte Gläubige kennen, denen das Wort Gottes in schweren Situationen Kraft und Lebenshilfe war und im Gebet erwuchs in mir eine große Liebe zu Jesus Christus. So erwachte in mir der Wunsch, selbst anderen Menschen das Wort Gottes nahezubringen. Dies zeichnete meinen Weg zum Theologiestudium und dann zum Priesterberuf vor.
Was mir am Wort des Propheten Jesaia so gut gefallen hat, ist, dass er hier seinem Volk, das sich seinerzeit in der babylonischen Gefangenschaft befand, Trost zuspricht. Nach menschlichem Ermessen gab es keine Hoffnung mehr auf eine Rückkehr des Volkes in die frühere Heimat. Doch Gott kennt Möglichkeiten und Wege, die über die menschliche Vorstellungskraft weit hinausgehen. Das Wort Gottes, hier durch den Propheten Jesaia verkündet, wird mit befruchtendem Regen und Schnee verglichen. Das heisst, auf Gottes Wort ist Verlass. Wenn Gott das Ende des Elends seines Volkes, in das es sich, gegen den ausdrücklichen Rat des Propheten, letztlich selbst durch mangelndes Gottvertrauen und trügerische Bündnispolitik mit fremden Völkern gebracht hatte, verkündigt, dann wird das auch eintreffen. Und so war es dann auch. Die Freude über die Rückkehr des Volkes aus Babylon nach 40 Jahren Gefangenschaft war riesengroß. Sehr schön wird das im Psalm 126 ausgedrückt.
Gott hat sein Wesen nie geändert; durch Jesus Christus hat er uns gezeigt, dass er nach wie vor zu uns Menschen steht und dass auch heute noch auf ihn und sein Wort Verlass ist. Mein Anliegen als Pfarrer dieser Gemeinde ist es, dies, soweit es in meinen Kräften steht, meinen Mitmenschen nahezubringen.